2022 startete unser dreijähriges Folgeprojekt ‘Ein Verein für Alle – Das Vielfaltsnetzwerk im sächsischen Fußball’ unterstützt durch das Förderprogramm Weltoffenes Sachsen. Mit Blick auf das Vorgängerprojekt bleibt das Hauptziel und die Grundidee des Projekts bestehen. Wir möchten weiterhin langfristig mit sächsischen Fußballvereinen zusammenarbeiten und bei der grundlegenden Auseinandersetzung mit den Themen Vielfalt, Gleichberechtigung und Diversität unterstützen. Hierbei greifen wir vor allem auf unsere Workshops zurück, die wir mit verschiedenen Teams, Gruppen und Personen der Vereine durchführen.
Ein neuer Schwerpunkt ist der Aufbau und die Etablierung eines Vielfaltsnetzwerkes innerhalb des ‘Ein Verein für Alle’-Verbundes. Hier haben die Aktiven der Projektvereine die Chance, sich z.B. bei Netzwerktreffen auszutauschen, von den jeweiligen Erfahrungen der Anderen lernen und bekommen so die Möglichkeit, sich gegenseitig zu unterstützen.
Für das Projekt haben wir zwei neue Workshops konzipiert: Ziel des Workshops ‘Kein Platz für rechte Ideologien’ ist es, den Vereinsaktiven in der Auseinandersetzung und im Umgang mit Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus und anderen Ungleichwertigkeitsvorstellungen sowie rechten Akteur*innen im Verein und dessen Umfeld mehr Handlungssicherheit zu geben. Außerdem erarbeiteten wir den Workshop ‘Platzverweis für Diskriminierung’, der Schiedsrichter*innen für Diskriminierung im Fußball sensibilisiert und z.B. vertieft auf den Unterschied zwischen Beleidigung und Diskriminierung eingeht.
Ab 2023 werden wir Gedenkstättenfahrten für unsere Projektvereine anbieten. Um hierfür ein kompetentes Angebot auf die Beine zu stellen haben wir uns dieses Jahr mit Hilfe diverser Tagungen und Fortbildungen weiterqualifiziert.
Wir sind seit einiger Zeit Teil des bundesweiten ‘!nie wieder’-Bündnisses. Seit Anfang des Jahres beteiligen wir uns auch mit unseren Projektvereinen am Erinnerungstag im deutschen Fußball. Trotz geringer Vorbereitungszeit veröffentlichten alle Projektvereine Statements zum Thema auf ihren Social Media Seiten oder positionierten sich während an einem Spieltag per Stadiondurchsage. Rund um den 27. Januar, dem ‘Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus’, setzt das ‘!nie wieder’-Bündnis unter Beteiligung aller deutschen Profi-Fußballvereine mit verschiedenen Aktionen ein Zeichen bspw. gegen Antisemitismus, Queer- oder Behindertenfeindlichkeit und andere Diskriminierungsformen. Mit unserem Engagement wollen wir den Breitensport-Bereich im Bündnis stärken und ausbauen.
Corona war natürlich im Februar immer noch nicht verschwunden und so konnten wir die Arbeit unserer Initiative beim ‘Lernort Stadion’-Symposium leider nur im digitalen Austausch vorstellen. Von dieser schönen Tagung mit dem Thema ‘Wie gelingt partizipative politische Bildung für Jugendliche und junge Erwachsene im Fußball?’ wird es 2023 einen Tagungsband mit einem Beitrag von Aktiven der IVF geben.
Mit Lockerung der Corona-Beschränkungen im Frühling konnten wir Dank des großen Engagements unserer Projektvereine sowie unserer Ehrenamtlichen zahlreiche Workshops mit Fußballteams durchführen.
Bereits im Vorjahr wurden wir mit dem Preis ‘Aktiv für Demokratie und Toleranz‘ ausgezeichnet. Am 16. Mai war es dann soweit und wir konnten bei einer digitalen Verleihung den Preis entgegennehmen. Vielen Dank noch einmal für diese tolle Auszeichnung!
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Im Sommer konnten sich Fußballbegeisterte dann auch während diverser Turnieren und Events über die Ideen und Ziele unserer Initiative informieren. Ein großer Dank nochmal an die Veranstalter*innen des Max & Leo Bartfeld -Pokals Leipzig, des Kicker*innen-Cups Dresden, an das Mädchenteam des Heidenauer SV für den tollen Stand beim CSD Pirna und dem Orga-Team des Fischladen-Jubiläumsfestivals (Vereinslokal Roter Stern Leipzig). Unsere Ausstellung ‘Strafraum Sachsen 2.0‘ konnte außerdem auf dem Kulturfestival Kosmos Chemnitz besucht werden.
Mit Athletic Sonnenberg konnten wir im September den sechsten Verein beim ‘Ein Verein für Alle’-Projekt begrüßen. Der noch junge Sportverein möchte insbesondere den Chemnitzer Stadtteil Sonnenberg mit alternativen Angeboten rund um Sport und Kultur bereichern.
Das allererste Netzwerktreffen von ‘Ein Verein für Alle’ fand im September statt und war den Schiedsrichter*innen vorbehalten. Thema des Treffens war ein Austausch über die Erfahrungen mit Diskriminierung im Kontext des Schiri-Jobs. Etwa zwei Monate später trafen wir uns zum zweiten Netzwerktreffen mit dem Schwerpunktthema ‘Erinnerungsarbeit im Breitensport-Fußball’. Einen großen Dank nochmal an alle Teilnehmenden für die konstruktiven und schönen Treffen!
Dann gab es natürlich zum Jahresende noch die Weltmeisterschaft in Qatar. Auch wir kamen nicht umhin, unseren Senf zu diesem Event abzugeben. Kurze Zusammenfassung des Statements: Es reicht nicht, die Verhältnisse in Qatar zu kritisieren – ein grundlegend anderes Verständnis des Fußballs als ein weltweit verbindendes Element ist nötig.
Wie Ihr seht hatten wir dieses Jahr ausreichend zu tun. Neben dem Projekt ‘Ein Verein für Alle’, den Workshops, Kooperations- und Netzwerktreffen, den Spieltagsbesuchen und Konzeptionstreffen hielten Aktive der IVF Workshops, Inputs und Vorträge auf diversen Veranstaltungen: Beim Dialogfomat Integration des Fußballverbands Sachsen-Anhalt, beim Fachtag ‘Vielfalt und Antidiskriminierung’ von DFL und DFB in Frankfurt und beim Vernetzungstreffen ‘Für mehr Vielfalt: Historisch-politische Bildung rund um den Fußball’ in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.
Zu guter Letzt möchten wir allen danken die unsere Initiative dieses Jahr begleitet haben:
Unseren Projektvereinen JFV Neuseenland, Athletic Sonnenberg, Blau-Weiß Leipzig, Roter Stern Leipzig, BSG Chemie Leipzig und Kickers Markkleeberg; unseren Fördermittelgeber*innen vom Landesprogramm ‘Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz’ und der wunderbaren Sebastian-Cobler-Stiftung; unseren Kooperationspartner*innen und Unterstützer*innen – allen voran dem Fanprojekt Leipzig mit der Lernkurve Leipzig für die stets freundschaftliche und konstruktive Zusammenarbeit; unseren Spender*innen; und natürlich all den haupt- und ehrenamtlich Aktiven unseres Trägervereins AG Bildung e.V. und der IVF. Übrigens – wir haben zum Jahresende drei neue Aktive dazugewonnen. Wir freuen uns! Herzlich willkommen!
Ach und lest alle das Buch von Alina Schwermer ‘Futopia – Ideen für eine bessere Fußballwelt’.
Wie immer gilt – wenn ihr mit eurem (sächischen) Fußball-Verein Teil des Projekts ‘Ein Verein für Alle’ werden möchtet, könnt ihr euch gerne jederzeit bei uns melden: info@ivf-leipzig.org
Auf ein spannendes Jahr 2023!
Eure IVF Leipzig