Grußwort von Monika Lazar, Schirmherrin von »Strafraum Sachsen 2.0«

Grußwort von Monika Lazar, Leipziger Bundestagsabgeordnete, Obfrau im Sportausschuss, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied bei Roter Stern Leipzig ’99 e.V.: 

Mit großer Freude übernehme ich die Schirmherrschaft für die Ausstellung »Strafraum Sachsen 2.0«. Gern erinnere ich mich noch an die erste Auflage der Ausstellung aus dem Jahr 2010. Sie hat schon damals einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung über verschiedene Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit im sächsischen Fußball geleistet.

Seitdem hat sich in unserer Gesellschaft leider wenig verändert, im Gegenteil: Gerade auch in Sachsen musste man in den letzten Jahren einen massiven Rechtsruck beobachten. Rechtspopulistische Bewegungen und Parteien säen ein Klima des Hasses, das auch den Nährboden für einen Anstieg der Übergriffe auf Geflüchtete und deren Unterkünfte bereitet. Menschenverachtende Einstellungen ziehen sich aber durch die gesamte Gesellschaft, die „Mitte“-Studien oder auch der aktuelle „Sachsen-Monitor“ zeigen dies immer wieder aufs Neue.

Der Fußball als Teil unserer Gesellschaft bildet da keine Ausnahme. Gerade das sportliche Prinzip des Wettkampfs, dem die Konstruktion eines »Wir gegen die« innewohnt, bietet Anknüpfungspunkte für diskriminierende Verhaltensweisen. Über die verschiedenen Diskriminierungsformen im Fußball aufzuklären schafft »Strafraum Sachsen 2.0« anhand allgemeiner Definitionen von Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie etc. und anhand konkreter Beispiele aus dem sächsischen Fußball.

Die neue Version der Ausstellung geht aber noch einen Schritt weiter. Statt bei den Negativbeispielen stehen zu bleiben, wie man sie beispielsweise aus Teilen der Fanszene von Erzgebirge Aue oder von Lok Leipzig kennt, legt der zweite Teil der Ausstellung den Fokus auf positive Initiativen im Fußball.

Und genau das ist wichtig, denn Initiativen, wie 1953international oder die Fußballfans gegen Homophobie, um nur zwei davon beispielhaft zu nennen, können Mut machen und Menschen dazu anregen, selber in ihrem Umfeld aktiv zu werden – egal ob im Fußball oder anderswo in unserer Gesellschaft.