Auf einem digitalen Festakt aus der Universitätsbibliothek „Albertina“ zu Leipzig wurde am Dienstagabend die Initiative für mehr gesellschaftliche Verantwortung im Breitensport-Fußball (IVF Leipzig) mit dem Hauptpreis des Sächsischen Förderpreis für Demokratie 2020 ausgezeichnet.
„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung der Jury und sehen den Preis als Bestärkung, uns auch weiterhin für eine Kultur der Gleichberechtigung und Diversität in Sachsen einzusetzen“, so Uli Heinze, Politikwissenschaftlerin und Projektkoordinatorin der IVF. „Seit einigen Jahren gibt es auch im sächsischen Fußball positive Entwicklungen im Bereich Demokratiebildung, wie die Einrichtung der Stelle für ‘Integration und Demokratie’ beim Sächsischen Fußballverband (SFV) belegt. Allerdings sind homofeindliche Beleidigungen, Abwertungen von Fußballspielerinnen sowie rassistische Schmähungen weiterhin Alltag auf den Fußballplätzen. Mit Blick auf die Sensibilisierung für Diskriminierungsvorfälle sehen wir auch bei den regionalen und landesweiten Verbänden noch Nachholbedarf“, erläutert Heinze.
Die IVF Leipzig leistet seit über 10 Jahren Bildungsarbeit im sächsischen Fußball zu den Themen Vielfalt, Gleichberechtigung und Teilhabe. Ein Fokus ihrer Arbeit liegt hierbei in der Sensibilisierung für verschiedene Diskriminierungsformen und Vorurteile, die sowohl im Breitensport-, als auch im professionellen Fußball zu beobachten sind. Im aktuellen Projekt ‘Ein Verein für Alle’ kooperiert die Initiative langfristig mit sächsischen Fußballvereinen. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Sensibilisierung der Vereinsmitglieder gegenüber diskriminierendem Verhalten im Fußball sowie ein Austausch über Gegenstrategien. Mit vielfältigen Bildungsangeboten werden verschiedene Akteur*innen in den Vereinen angesprochen um gemeinsam eine Vereinskultur der Gleichberechtigung und Vielfalt zu stärken.
Der Sächsische Förderpreis für Demokratie wird ausgelobt von der Amadeu Antonio Stiftung, der Freudenberg Stiftung, der Sebastian Cobler Stiftung, der Dirk Oelbermann Stiftung und der Doris-Wuppermann-Stiftung. Er wird seit 2007 jährlich vergeben. In diesem Jahr wählte die Jury aus 50 Bewerbungen die Preisträger*innen aus.
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